Das Team Uni Bonn bestand aus neun Ruderinnen – für die Mannschaft des W2-, Charlotte Hentschel und Esther Böning hieß dies die doppelte Anzahl an Rennen, da sie gleichzeitig als Schlagpaar im W8+ den Takt angegeben haben. Im engen Rennplan der EUC war kaum eine Stunde Zeit zwischen beiden Rennen. Bei 36 °C Mittagshitze ist allein das schon eine beeindruckende sportliche Leistung!
Im Achter traten an (Bug nach Heck): Lilly Schröder (BRG), Kathrin Grunthal (SRV), Katharina Hunold (BRG), Marie Dapper (BRG), Lara Mellin (Hürther RG), Sarah Marenbach (BRG), Esther Böning (WSVH) und Charly Hentschel (BRG); gesteuert von Paola Però (SRV).
Für beide Boote begann der Wettkampf am Freitagvormitttag mit den Bahnverteilungsrennen. Für den Achter, der sich im vergangenen Jahr eher durch individuelles Training auf die Regatta vorbereitet hatte hieß das Motto: „Das eigene Rennen durchziehen und dann schauen, wo man so steht“, da das Feld mit Tams aus den Niederlanden, der Schweiz sowie Norwegen nominell sehr stark besetzt war. Nach einem sehr guten zweiten Platz des W2- ruderte der Achter (zur Überraschung der Gegnerinnen und des Teams selber) dann souverän auf den ersten Platz. Somit sicherten sich beide Boote eine optimale Ausgangssituation für die Finalrennen am kommenden Tag.
Auch hier ging es am Samstagmorgen wieder zuerst für den W2- auf die Regattastrecke. Charly und Esther konnten sich schon früh im Rennen im Führungstrio festsetzen. Über die 2000 m lange Rennstrecke ließen sie die drittplatzierten Ungarinnen deutlich hinter sich und mussten sich im Ziel nur den das Rennen dominierenden Niederländerinnen von der TU Delft geschlagen geben.
Es war kaum Zeit, sich über die Silbermedaille zu freuen, da ging es auch schon wieder für den Achter aufs Wasser und an den Start.    
Auf das Signal der Starthupe hin schoben sich die sechs Achter kraftvoll aus dem Startblock auf die vor ihnen liegenden 2000 m, angefeuert von einem Pulk aus Trainer:innen und Fans, die das Rennen auf dem Fahrrad begleiteten. Auf den ersten 500 m lag das Boot der Uni Bonn zunächst auf Platz 3. Im Vertrauen auf die hohe Bootsgeschwindigkeit im Streckenschlag ruderten die Bonnerinnen jedoch geschlossen weiter und schoben sich bis zur 1000-Meter-Marke langsam durch das Feld an den Schweizerinnen und Niederländerinnen vorbei auf Platz 1. Auch einen Zwischenspurt der Niederländerinnen nach 1000 m konnte das Bonner Boot mit einem durch die Steuerfrau taktisch klug gesetzten Gegenkonter souverän abwehren. Während das Rennen auf den dritten 500 Metern noch denkbar knapp war (keine Viertellänge Vorsprung für Bonn), konnte der Bonner Frauenachter durch einen beherzten Endspurt die Führung verteidigen und auf eine dreiviertel Bootslänge im Ziel ausbauen.          
Damit erkämpften sich die Bonner Ruderinnen den Titel der Hochschul-Europameisterinnen im Frauenachter 2024!
Durch die beiden hervorragenden Platzierungen belegt die Universität Bonn im Medaillenspiegel den ersten Platz unter den deutschen Universitäten, und einen geteilten 5. Rang im Gesamtvergleich.
Im kommenden Jahr gibt es die Chance, an diese Erfolge anzuknüpfen. Dank der Siege im W8+, W2- und W4- auf den DHM 2024 haben sich nun drei Bonner Boote für die EUC 2025 in Bydgoszcz, Polen qualifiziert.

Wir bedanken uns beim Hochschulsport und Sportreferat des AStAs der Universität Bonn für die organisatorische und finanzielle Unterstützung des Wettkampfes. Ebenfalls gilt unser Dank der Bonner Ruder-Gesellschaft sowie dem Siegburger Ruderverein, die unsere Wettkampfvorbereitung und -teilnahme durch die Ausleihe von Bootsmaterial, Riemen sowie Bus und Bootshänger möglich gemacht haben.